Segnen hat etwas mit „signieren“ zu tun. „Bezeichnen“ könnte man sagen und dabei an die Berührung beim Segen denken. Früher war es ein Kreuz, mit dem ein Mensch beim Segnen bezeichnet wurde. Segnen heißt aber auch: Jemandem im Namen Gottes etwas Gutes zusprechen. Jemandem etwas Gutes tun. Und das darf nicht nur der Pfarrer oder die Pfarrerin.
Jeder Mensch darf und soll andere segnen. Die Bibel erzählt von Eltern, die ihre Kinder beim Abschied segnen. Isaak segnet seine Söhne auf dem Sterbebett. Tobias gibt seinem Sohn Tobit einen Reisesegen mit. Isaak weiß: Wenn ich nicht mehr lebe, kann ich nicht mehr für sie sorgen. Jetzt soll Gott für sie sorgen. Und genauso denkt auch Tobit: Jetzt, wo ich nicht mehr auf dich aufpassen kann, soll Gott dich behüten.
Eigentlich ist ein Segen immer richtig. Nicht nur zum Geburtstag wünsche ich meinem Kind oder meinem Partner viel Glück und viel Segen. Und ein Segen ist mehr als nur ein guter Wunsch. Gleichzeitig bitten wir Gott, dass er hilft, unsere guten Wünsche auch geschehen zu lassen.
Weil Segnen auch „Jemandem etwas Gutes tun“ bedeutet, sind Eltern, die ihre Kinder lieben, ein Segen für sie. Keiner muss da etwas aussprechen. Aber es ist für Kinder sehr eindrücklich, heilsam und für immer prägend, wenn wir auch mit Worten und Gesten ausdrücklich segnen. Kinder erleben täglich Abschiede. Warum nicht ein liebevolles „Gott segne dich!“ beim Abschied an der Tür, beim Gute-Nacht-Sagen oder wenn etwas Neues beginnt. Warum nicht diesen Segen mit einem Zeichen verbinden: die zarte Berührung meiner Hand auf dem Scheitel des Kindes, ein Kreuzzeichen mit dem Daumen auf der Stirn. Das mag uns merkwürdig vorkommen, weil wir es nicht gewohnt sind. Die Kinder werden es unbefangen genießen. Und vielleicht werden sie uns bald den Segen wieder zurück schenken, indem sie uns segnen. Das wäre doch ein schönes Geschenk.
Nicht viel Vorbereitung braucht es, wenn du mit deiner Familie einen Segensschirm bastelst. Du brauchst einen Regenschirm, den du aufspannst. Dann schneidest du aus rotem Tonpapier Herzen und aus weißem oder blauem Tonpapier Wolken aus.
Dann überlegt doch mal, was ihr bisher unter Gottes Schirm erlebt habt.
Schreibt oder malt das auf die Herzen und beklebt damit den Schirm-Stock.
Als nächstes könnt ihr darüber nachdenken, was ihr euch für die kommende Zeit unter Gottes Schirm wünscht.
Die Wolken befestigt ihr an Fäden und hängt sie an die Verstrebungen im Schirm.
Nun hängt den Schirm an die Decke, und ihr könnt das Neue unter Gottes Schirm beginnen.