„Samson gilt als zwiespältige Gestalt, die im Judentum und in der christlichen Theologie von verschiedenen Autoren sehr unterschiedlich beurteilt worden ist. Manche heben eher seine großen Taten, manche eher seine Sünden hervor. Im Brief an die Hebräer 11,32–34 EU wird er in einem Zug mit großen Glaubensmännern wie David, Samuel und den Propheten genannt….
Der Kampf Samsons mit dem Löwen ist in der frühchristlichen und mittelalterlichen Kunst ein beliebtes Bild für Christus, der den Tod in der Gestalt des Löwen besiegt, und zugleich eine Allegorie des Starkmutes (Stärke). Die ehemalige Universität Helmstedt zeigt in ihrem Wappen diesen Kampf.“ (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Samson)
Bildbetrachtung:
Nebenstehendes Bild "Samson kämpft mit dem Löwen" (oder direkt hier anklicken, herunterladen und kopieren) ausdrucken – entweder für jedes Kind als Handbild oder evtl. etwas vergrößern für eine Gruppe.
Kinder werden neugierig auf die Geschichte, können sich selbstständig mit dem Thema Mut und Kraft, Heldentum auseinandersetzen.
Fragen zum Bild stellen – sich einlassen auf das Bild:
- Was siehst du? (spontane Wahrnehmung)
- Wie ist das Bild aufgebaut? (Was steht im Vordergrund, im Hintergrund?)
- Was gefällt dir an dem Bild? Was gefällt dir nicht? (Welche Gefühle löst da Bild aus?)
- Was hat das Bild zu bedeuten?
- Habe ich einen Platz auf dem Bild?
Nach der Bildbetrachtung könnte die Geschichte folgendermaßen erzählt werden:
Simson war inzwischen ein erwachsener Mann – er hatte langes Haar und einen dichten langen Bart. (Das kann man auf dem Bild nicht sehen – nach der Erzählung in der Bibel durfte er sich seit Geburt aber nicht rasieren und auch nicht die Haare schneiden.) Und er war groß und sehr stark.
Er ging eines Tages in das Dorf von den Philistern – Philister waren eigentlich die Feinde von den Israeliten. Aber Simson traute sich dorthin zu gehen. Er wollte vielleicht sehen wie die Leute dort leben, vielleicht sich mit ihnen unterhalten. Oder er hatte einfach Langeweile. Als er in das Dorf kam, fiel ihm ein hübsches Mädchen auf. Sie gefiel ihm sehr gut und er wollte sie gerne heiraten. Er ging wieder nach Hause und dort sagte er zu seinen Eltern: „Ich habe ein schönes Mädchen in dem Dorf der Philister gesehen. Ich möchte sie gerne heiraten. Bitte geht zu ihren Eltern und sprecht mit denen, dass sie zustimmen.“ Früher war das so, dass nicht der Mann und die Frau alleine beschlossen haben zu heiraten, sondern das mussten immer die Eltern regeln und es musste auch ein Preis für die Frau bezahlt werden – meistens waren das Schafe, Ziegen oder auch Geld.
Die Eltern von Simson fragten ihn: „Muss es denn unbedingt diese Frau sein? Sie ist doch eine von denen, die nicht an unseren Gott glauben? Gibt es bei uns nicht auch schöne Mädchen?“ Simson antwortete: „Genau diese Frau möchte ich heiraten. Sie gefällt mir nun mal am besten.“
Da machten sich die Eltern mit Simson auf den Weg in das Dorf der Philister. Kurz vor dem Ort – mitten in den Weinbergen - bog Simson vom Weg ab. Die Eltern gingen weiter. Da stand plötzlich ein brüllender Löwe vor ihm. Was sollte er nun machen? (Auf das Bild verweisen - Antworten der Kinder abwarten)
Ja, er spürte seine Kraft und er traute sich gegen den Löwen zu kämpfen. Nur mit seiner Kraft. Er hatte keine Waffen dabei. Simson besiegte den Löwen! Der Löwe war tot.
Er lief zurück auf den Weg und kam in das Dorf. Seinen Eltern erzählte er nichts von dem Kampf mit dem Löwen. (Warum wohl? Vermutungen anstellen lassen und unkommentiert stehen lassen.)
Im Dorf besuchten sie die schöne Frau, sprachen mit ihr und ihren Eltern. Es wurde abgemacht, dass sie heiraten.
Einige Zeit später wollte Simson wieder seine Verlobte besuchen und mit den Eltern zusammen sollte alles für die Hochzeit abgesprochen werden. Unterwegs bog er wieder vom Weg ab um nach dem toten Löwen zu sehen. Da entdeckte er, dass sich in dem Skelett des Löwen ein Bienenschwarm eingenistet hatte. Die Bienen hatten auch schon Honig produziert. „Oh da ist ja Honig – ich möchte gerne etwas davon essen. Der Honig schmeckt so süß“, sagte er sich und nahm sich von dem Honig in den Waben etwas heraus. Auf dem Weg in das Dorf naschte er davon. Er gab auch seinen Eltern von dem Honig – damals gab es keine anderen Süßigkeiten. Er erzählte den Eltern aber auch nicht, wo er den Honig her hatte. Das war sein Geheimnis.
Bei dem Fest zu seiner Verlobung waren viele junge Leute eingeladen. Simson dachte sich ein Rätsel für die Männer aus. Wenn sie es innerhalb der sieben Tagen des Festes erraten, sollten sie eine Belohnung von ihm bekommen. Wenn nicht, dann sollten die Männer ihm eine Belohnung geben.
Das Rätsel lautete: „Vom Fresser kam Fraß, vom Starken kam Süßes.“ Was ist das?
Und Simson dachte dabei an den Honig, den er aus dem Skelett des Löwen geholt hatte…. Ob die Männer das Rätsel läsen konnten?
Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe...