Profifußball stellt die AfD ins Abseits

von Klaus Koch

Klaus Koch

Für die beiden Profi-Fußballclubs in Rheinland-Pfalz, FSV Mainz 05 und 1. FC Kaiserslautern, sind die grundlegenden Werte der Vereine nicht mit den Positionen der AfD vereinbar. Zwar betonen beide Vereine ihre parteipolitische Neutralität. Vonseiten des FSV Mainz 05 heißt es jedoch auch, „es wäre sehr paradox, gleichzeitig Mitglied der AfD und eines Fußballvereins zu sein, dessen Satzung sich so klar gegen Rassismus, Homophobie, Sexismus und jedwede andere Form der Diskriminierung stellt und Weltoffenheit und Kulturverständigung als Leitmotiv hat“.

Angesprochen auf die AfD sagt auch FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf, es sei „ganz klar, dass Diskriminierung, Rassismus und jegliche Art von Fremdenfeindlichkeit beim 1. FC Kaiserslautern keinen Platz haben“. Wer sich fremdenfeindlich äußere, der passe, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, nicht zum FCK und den Werten, für die dieser Verein seit Generationen stehe. Direkte Berührungspunkte zur AfD habe es für den FCK bislang nicht gegeben, sagt Roßkopf.

Mainz 05 hingegen hat schon einmal den AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland souverän abgegrätscht. Die Rechtspopulisten versammelten sich am 1. September dieses Jahres in Mainz. Die 05er posteten auf ihrer Webseite den Oberkörper eines Mannes mit der Gauland-typischen Hundekrawatte, wiesen auf ihr Auswärtsspiel in Nürnberg hin und schrieben daneben: „Wenn auswärts an diesem Tag die bessere Alternative in Deutschland ist.“ Darunter erklärte der Verein, dass sein Profikader 13 Nationalitäten vereinige und dass die Familien auch einiger deutscher Spieler einen Migrationshintergrund aufwiesen. Der Verein erwähne dies, weil Integration ein Fundament der Arbeit eines Fußballvereins sei. Und weil die Werte, die er damit verbinde, gerade in diesen Zeiten unterstrichen werden müssten.

Immer wieder müssen sich der DFB und seine Vereine mit rassistischen oder homophoben Ausfällen sogenannter Fans beschäftigen. Deshalb versuchen einige Funktionäre, gegen Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus klare Kante zu zeigen. Werder Bremens Vereinspräsident Hubertus Hess-Grunewald etwa bezeichnete es als Widerspruch, Werder gut zu finden und AfD zu wählen. Er deutete sogar indirekt an, Fans, die aus Protest gegen diese politische Haltung aus dem Verein austreten, keine Dauerkarten mehr zu verkaufen.

Klar ins Abseits laufen ließ Eintracht Frankfurt die beiden hessischen Landessprecher der AfD. Das Präsidium lehnte 2017 ihre Aufnahmeanträge ab. Und Eintracht-Boss Peter Fischer legte verbal nach: „Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei der Eintracht geben.“ Im Januar wurde Fischer auf der Mitgliederversammlung mit 99 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Unmittelbar vor der Wahl hatte er gesagt, er habe nichts von seinen Aussagen zur AfD zurückzunehmen.

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