Als Helmut Kohl noch Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz war (1969 bis 1976), fuhren unsere Väter bevorzugt im VW, Opel oder Ford über beschwerliche Pässe an die Seen Österreichs. Der Ministerpräsident und spätere Bundeskanzler tat das auch – stets mit seiner Frau Hannelore und seinen beiden Söhnen im Gepäck. Damals war die Welt noch in Ordnung, auch familiär, und was danach kam, geht uns nun wirklich nichts an.

Also freuen wir uns auf die bevorstehende Ferienzeit in Rheinland-Pfalz. Aber so richtig gelingen will das nicht. Irgendwie hat ja jeder „den Dicken“ aus Oggersheim gekannt. Er war selbst zu seiner Zeit als Bundeskanzler in der Pfalz jederzeit präsent. Auch auf evangelischer Seite: zum Beispiel beim 90. Geburtstag von Altkirchenpräsident Theo Schaller oder bei der Verabschiedung von Kirchenpräsident Werner Schramm. Mit Ausnahme von Ministerpräsident Kurt Beck gab es wohl keinen, der landesweit einen derartigen Bekanntheitsgrad erreichte wie Helmut Kohl.

Also bringen wir die Sache mit einiger Trauer hinter uns. Die Feier im Dom ist gewiss eine große Aufgabe für das Bistum Speyer, aber es gibt dort Leute, die ihr organisatorisch gewachsen sind. Und es gibt Bischof Wiesemann, der die richtigen Worte finden wird. Wenn alles vorüber ist, fahren wir dann mal nach Österreich – über die Berge.