Eine Geschichte gegen die Angst – zum Hören und Mitmachen

Jesus und der Sturm - Markus 4,35-41

Gespräch mit den Kindern:
Wie fühlt sich das an, wenn man Angst hat?
Ich bekomme Bauchweh. Mein Herz klopft ganz stark. Bin ganz durcheinander. Man kann nicht mehr richtig denken. Oder man wird wütend.
Was kann man tun, wenn man Angst hat?
Man könnte sich verstecken. Unter die Bettdecke kuscheln. Oder ganz laut schreien. Oder weglaufen. Zu Mama ins Bett gehen.

Ich frage mich, ob große Leute auch mal Angst haben? Was machen die denn, wenn sie Angst haben? Wir könnten mal jemanden fragen. Habt ihr eine Idee?

Ich erzähle euch mal von einem erwachsenen Mann, der einmal ganz doll Angst hatte.

Ich heiße Levi. Ich bin einer der 12 Freunde von Jesus. Man nennt uns auch Jünger, weil wir mit Jesus gehen und viel von ihm lernen.

Also – mir kann so leicht keiner Angst einjagen. Es waren schon viele Menschen böse auf mich und haben mich beschimpft. Ich glaube, dass sie mich am liebsten auch schon verhauen hätten, weil ich ihnen zu viel Geld abgenommen habe. Aber das haben sie sich nicht getraut.
Seit ich mit diesem Jesus unterwegs bin, hat sich einiges bei mir geändert. Die Leute verachten mich nicht mehr. Sie laden auch mich in ihr Haus ein und geben mir zu essen. Ich bin ja ein Freund von Jesus!

Und ich höre Jesus auch so gerne zu. Er erzählt von Gott. Und davon, dass eines Tages alle Menschen gut zu einander sein werden. Es fängt langsam an, wir spüren schon ein bisschen davon. Es wird kein Streit mehr geben. Keiner soll mehr traurig sein oder Schmerzen haben. Und es werden immer mehr Menschen, die auf Jesus hören. Oh wäre das schön, wenn alle Menschen gut zueinander wären!!!!
Jesus redet viel von der neuen Welt Gottes. Und es hörten ihm immer viele Menschen zu. Jesus ist dann manchmal auch müde oder möchte mit uns alleine sein.

Erzähler und/oder Kollegin folgt den entsprechenden Anweisungen und begleitet die Geschichte mit den pantomimischen Gebärden

Eines Abends sagte Jesus zu uns: „Kommt wir fahren mit dem Boot über den See an das andere Ufer. Da sind nicht soviele Menschen.“ Wir schickten die Leute nach Hause. Dann siegen wir in das Boot und ruderten ein Stück vom Ufer weg.

Alle steigen in ein Boot und rudern ein Stück

Als wir etwas vom Ufer entfernt waren, hissten wir das Segel. Der Wind blies gleich in das Segen. Wir brauchten nicht mehr zu rudern.

Sanftes Windrauschen mit dem Mund

Jesus legte sich hinten in das Boot und schlief ein.

Kopf auf die Hände legen und leise schnarchen

Nach einer Weile wurde der Wind heftiger. Und immer mehr. Ein richtiger Sturm.

Lautes, heftiges Sturmgeräusch

Die Wellen, die gerade noch sanft an den Bootsrand plätscherten, wurden heftiger. Das Boot fing an immer mehr zu schaukeln.

Oberkörper hin und her schaukeln

Schnell wollten wir das Segel einholen – aber das war gar nicht so leicht. Es war schon etwas zerrissen. Schnell wickelten Petrus und Jakobus das Segel fest.

An einem imaginären Seil ziehen und es um das eingeholte Segel wickeln

Wasser schwappt ins Boot. Mit der Zeit wurde es immer mehr Wasser. Unsere Füße werden ganz nass. Ich fange an das Wasser aus dem Boot zu schöpfen.

Schöpfbewegungen

„Helft doch auch mit,“ schrie ich die anderen Jünger an.

Alle schöpfen weiter

Doch einige sind wohl richtige Angsthasen. Die klammerten sich am Mast fest.

Mast umarmen, festklammern

Petrus und Jakobus packten die Ruder aus und versuchten das Boot an Land zu bringen.

Hektisch rudern

Da kamen wieder große Wellen über Bord. Das Boot schaukelte so heftig, dass ich Angst bekam, dass es umkippt. Petrus konnte das Ruder nicht mehr halten. Es fiel in die Wellen und wurde fort geschwemmt.

Ohhh – vor Schreck Hand vor den Mund

„Oh weh, was sollen wir jetzt nur machen?“ dachte ich. Ich schöpfte wie wild weiter.

Schöpfbewegungen

Ich bekam jetzt richtig Angst. Das Wasser im Boot wurde immer mehr. Das Boot begann zu sinken. Erst versuchte ich noch schneller zu schöpfen. Aber es half nichts.

Schöpfbewegungen

Alle schrien inzwischen vor Angst.

Schreien

Und wir klammerten uns am Bootsrand oder am Mast fest.

Am Stuhl festklammern

„Hey, das nützt doch jetzt nichts,“ schrie ich. „Wo ist eigentlich Jesus?“ „Der schläft immer noch,“ schrie Petrus zurück.


„Wir müssen ihn wecken“, schrie ich, „los Johannes, du bist doch da hinten ganz nah bei Jesus. Rüttele ihn wach.“


Alle schrien wir: „Jesus, Jesus wach auf!“

Alle schreien „Jesus, wach auf“ und rütteln imaginär jemanden wach

„Hilf uns doch, wir gehen unter. Jesus hilf uns doch!“ schrie ich von vorne laut durch den Sturm. Ich hatte so richtig Angst.

Alle rufen: „Jesus, hilf uns“

Da stand Jesus auf, schaute einen nach dem anderen ruhig an und sagte: „Warum habt ihr denn solche Angst? Ich bin doch da. Ich bin bei euch!“


Und wie er so da stand, uns anschaute und ganz ruhig zu uns sprach, wurde ich auch ruhiger. Ich merkte auch, dass es den anderen ähnlich gehen musste.

Kinder intensiv anschauen

Jesus drehte sich um zum Meer und streckte seine Hand aus. Er sprach zur tobenden See: „Schweig still!“ Allmählich beruhigte sich auch der See. Der wind ließ nach, die Wellen schwappten wieder ruhiger an den Bootsrand.

Innehalten – einen Moment den Atem anhalten

Schnell schöpften wir das Wasser aus dem Boot.

schöpfen

Dann fassten wir uns an den Händen. Wir schauten Jesus an. Mir fiel ein Satz aus unserm Gebetbuch, den Psalmen ein – ‚Gott, du Herrscher der ganzen Welt, du bändigst das Meer, wenn seine wellen toben. Dir gehört Himmel und Erde‘.

Ich dachte: „Das kann nur Jesus. Das muss wirklich der Sohn Gottes sein.“

Alle fassen sich an den Händen

Wir setzten wieder das Segel und fuhren wieder an Land.

Ruhige Windgeräusche.

 

 

Was meint ihr, was die Kinder von Levi dazu gesagt haben, als Ihr Papa ihnen sein Erlebnis mit Jesus erzählt hat?

Lydia Würth, Diakonisches Werk, Referat Kindertagesstätten