Sechs Pfarrer in Sorge um den Kurs der Kirche

Kirchenkrise und Synode Anlass der Veröffentlichung – Autoren fordern Konzentration auf Evangelium

Damit „die gegenwärtige Krise heilsam überwunden werden kann“, haben sechs Pfarrer eine Schrift unter dem Titel „In Sorge um unsere Pfälzische Landeskirche“ veröffentlicht. „Die zahlreichen Kirchenaustritte, die Finanzkrise, der fehlende theologische Nachwuchs, das Auflösen und Ausbluten von Kirchengemeinden und insbesondere der Verlust von Glauben und Glaubenswissen unter ihren Mitgliedern sind keine alternativlosen Gegebenheiten“, heißt es im Vorwort der 15 Seiten.

Als Anlass der Veröffentlichung nennt Pfarrer Ulrich Kronenberg (Speyer) die Austrittswelle und die bevorstehende Landessynode. Die Verfasser seien in Sorge um den Kurs der Kirche und wollten aus der geistlichen Not der Zeit heraus für die sich zuspitzende Krise der pfälzischen Landeskirche sensibilisieren. Sie beklagen einen Bedeutungsverlust der Kirche auf allen Ebenen, der in der Corona-Krise verstärkt sichtbar geworden sei. Sie schreiben: „Kirche und Glauben werden nicht mehr als systemrelevant wahrgenommen.“

Die Verfasser fordern, dass in der Kirche nach innen und nach außen wieder sichtbar werden müsse, was Kirche eigentlich sei: „Ekklesia, das heißt die Gemeinschaft derjenigen, die von Jesus Christus durch das Evangelium aus der Welt herausgerufen werden.“ Alle Aufgaben der Kirche seien von Christus her zu verstehen. Sie plädieren für eine erneute Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern. Hierzu leiten sie sieben Forderungen aus der pfälzischen Kirchenverfassung ab. In Zeiten der Krise sei es ratsam und heilsam, sich auf das Wesentliche zu reduzieren, fordern sie unter dem Punkt „Wort und Sakrament“. Es folgen „Seelsorge“, „Dienst christlicher Liebe“ sowie „Christliche Unterweisung“, weil der geistliche Niedergang einhergehe mit einer wachsenden Unkenntnis der christlichen Grundlagen. Unter dem Punkt „Missionarischer Dienst“ erinnern die Verfasser an den Missionsbefehl Jesu. Es folgen „Christlicher Lebenswandel“ und „Beteiligung am kirchlichen Leben“. Kirche müsse vor Ort dafür sorgen, dass „im Pfarrhaus Licht brennt“. mez

Die Veröffentlichung im Wortlaut: "In Sorge um unsere Pfälzische Landeskirche" als PDF-Datei

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