Brief des Petrus an Sarah und Timo!

Wahrscheinlich habt ihr schon von vielen Leuten gehört, was damals an Schawuoth in Jerusalem passiert ist. Viele waren dabei, waren begeistert und haben auch begeistert davon weiter erzählt. Ich will euch auch erzählen, was damals geschehen ist.

Es war eine merkwürdige Zeit. Jesus war gestorben. Wir hatten ihn sehr gern gehabt. Er war einfach unbeschreiblich! Zuletzt hatte er uns so schöne Geschichten erzählt vom neuen Reich Gottes und wie wunderschön es da sein würde. Das wird traumhaft ... alle haben genug, alle sind zufrieden ...

Aber das alles war schon einige Wochen her. Was sollten wir nur tun? Wer sagte uns nun, was wir tun sollten? Ich hatte keine Kraft mehr. Ich wollte nicht mehr. Alles war umsonst! Wir waren zusammen, um das Pfingstfest zu feiern. Bloß nicht auffallen! Wusste die Tempelpolizei von uns? Jeder spürte die Angst im dunklen Raum.

Auf dem Tisch war gedeckt mit allem, was man zum Pfingstfest braucht: Milch, Joghurtsuppe, Käsekuchen, Quarkküchlein duftendes Weizenbrot, Kerzen und frisches Grün. Aber niemand wollte essen.

Aber da, was war das? Es passierte etwas Unglaubliches!

Jemand klammerte sich an mir fest. Was war das? Hast du das gehört?“ „Wie ... Brausen? Was war das?“ stotterten wir durcheinander. „Hast du das Licht gesehen?“ „Die Lichter?“ „irgendwie hat jeder ein Licht! Schau in ihre Gesichter! Und du auch!“ „Und du auch!“ „Ich bin ganz froh! Auf einmal ist alles hell. Und schau, wie sie miteinander reden. Eben war es noch so traurig hier. Was war das? Was macht uns so froh?“ „So froh war ich zuletzt, als Jesus uns zu sich rief.“ „Ist er vielleicht wieder da?“ „Was reden die Leute?“

Sie redeten mit allen Menschen, die jetzt hier herein gekommen waren. Sie redeten von Jesus, von Gott und von einer Kraft, die plötzlich zu uns kam. Es stimmte! Eine Kraft war plötzlich in mir. Das habe ich auch gemerkt. Und die Kraft hat mich so froh gemacht. So froh wie fast noch nie! Und das größte Wunder war: Die Leute verstanden ja alles. Da waren doch auch Fremde! Aber sie hörten zu – und sie verstanden auch.

Ich stellte mich an das Geländer und schaute in den Hof. Unten waren die Leute im Hof und auf der Straße. Eben noch war ich im dunklen Zimmer, zusammengekauert und jammernd hatte ich wie ein Häufchen Elend am Tisch gesessen. Jetzt fühlte ich Kraft und Macht in mir. Ruhig und mit fester Stimme konnte ich die Freunde verteidigen: „Hier ist niemand betrunken, es ist ja erst neun Uhr früh. Und wir haben noch gar nichts auf dem Tisch angerührt. Der Prophet Joel hat geschrieben: Der Geist Gottes kommt über die Menschen. Und es war der Geist, der uns plötzlich so froh und stark gemacht hat. Es war ein Zeichen von Gott! Gott wollte nicht mehr, dass wir uns verstecken und dass wir Angst haben.“ Viele riefen: „Was sollen wir tun?“ Ich antwortete: „Gott will, dass wir von Jesus erzählen, damit die anderen auch verstehen. Und ich erzählte von Jesus: Jesus war der Retter, auf den wir so lange gewartet haben. Er ist nicht einfach tot geblieben, sondern ist bei Gott und er gibt uns die Kraft und den Mut, die wir jetzt brauchen. So ist Jesus auch noch bei uns. Gott will uns froh und stark machen. Wir sind nie mehr allein. Gott hat uns lieb, auch wenn wir viele Fehler machen. Das ist doch toll, oder?“

Und der Funke sprang über. Sie haben verstanden. Auch die vielen Fremden dort hatten verstanden. Ich rief: „Wenn ihr eingesehen habt, was ihr falsch gemacht habt, dann sagt es Gott. Er vergibt euch. Ihr seid Gott viel wert. Er liebt euch. Und wenn ihr zu uns gehören wollt, dann lasst euch taufen.“ Und dann haben sie sich taufen lassen. Einfach Wahnsinn! Denn damit hat alles angefangen.

Ich hoffe, ihr wisst jetzt Bescheid und könnt uns verstehen. Könnt ihr es glauben?

Der Atem Gottes belebe euch und schenke euch erleuchtete Augen und Herzen

Euer Petrus aus Jerusalem