Kindersegnung: Jesus liebt auch mich!

„Mama, Papa kommt schnell. Die Leute im Dorf sagen: Jesus ist wieder da.“

Rachel läuft in das Haus ihrer Eltern. Es ist ein kleines Haus mit einem Flachdach. Die Tür steht den ganzen Tag offen. Rachels Mutter rührte gerade im Suppentopf, der auf der Feuerstelle stand. Sie kochte eine gut duftende Suppe. Rachel war ganz aufgeregt, als sie in das Haus stolperte.

„Mama komm, wir müssen zu Jesus. Wo ist Papa?“

„Jetzt beruhige dich doch Rachel. Papa ist schon auf dem Weg zu Jesus. Er wird uns heute Abend alles erzählen, was Jesus gesagt hat.“

„Mama, ich will nicht warten! Komm wir gehen auch dahin. Johannes Mutter und sein kleiner Bruder gehen auch und Tobias holt sogar seine Tante. Bitte Mama, ich will unbedingt Jesus sehen.“

„Aber Frauen und Kinder haben da nichts zu suchen“, erklärte Rachels Mutter.

„Mama, Papa hat doch gesagt Jesus ist Gottes Sohn und Gott hat alle Menschen lieb, nicht nur die Papas. Schau doch da kommt Johannes, Simon und Tobias, ihre Mütter und ihre Tanten sind auch dabei.“

„Ich weiß nicht Rachel.“

„Bitte Mama, bitte.“ Rachel zieht Mama an ihrem Rock. Sie lässt nicht locker und schaut sie flehend an.

„In Ordnung, Rachel. Ich komme mit. Ich lösche nur noch die Feuerstelle.“

„Danke, Mama. Und ich packe noch schnell etwas Brot und Wasser in meinen Beutel. Johannes,

Simon und Tobias wir kommen auch mit“, ruft Rachel ihren Freunden zu.

Die Kinder waren ganz aufgeregt und liefen vorne her. Immer wieder drehten sie sich um und forderten die Frauen auf sich zu beeilen. Nicht weit vom Dorf sahen sie eine große Menschenmenge. Dicht an dicht standen die Männer und hörten den Worten eines Mannes zu, der im Schatten eines Baumes saß. Das musste Jesus sein. Die Kinder wollten ihn sehen, aber alles was sie sahen, waren die Rücken der Männer. Sie sprangen in die Luft, kletterten auf die zarten Olivenbäumchen, aber

sehen, konnten sie immer noch nichts. Rachel wollte sich zwischen den Männerbeinen durchdrängen. Aber die Männer stießen sie verärgert zurück.

„Mama, ich kann Jesus nicht sehen und verstehen kann ich ihn auch nichts. Wir sind viel zu weit weg. Wenn Papa da wäre. Der könnte mich auf seine Schultern nehmen.“ Und schon rief Rachel laut: „Papa, Papa!“

„Rachel sei ruhig. Nicht so laut“, schimpfte ihre Mutter.

Jesus war nicht alleine unterwegs. Er hatte seine Freunde dabei. Er nannte sie seine Jünger. Diese Jünger bemerkten die Unruhe hinter den zuhörenden Männern und schauten nach. Rachel bemerkte als erstes, dass die Männer plötzlich zur Seite traten. Gleich wollte sie durch die Lücke schlüpfen, aber da wurde sie von einem Jünger festgehalten.

„Halt, kleines Mädchen wo willst du hin?“

„Ich will mit meinen Freunden auch zu Jesus.“

„Nein, das geht nicht. Kinder haben hier nichts zu suchen.“ Den Frauen warf er einen bösen Blick zu.

„Nehmt eure Kinder und geht nach Hause. Was habt ich euch nur dabei gedacht. Ihr stört Jesus“.

Nun bemerkte auch Jesus etwas von der Aufregung und fragte: „Meine Freunde, was ist den dahinten los.“

„Gleich ist alles wieder in Ordnung. Frauen sind mit ihren Kindern gekommen. Wir haben sie weggeschickt.“

„Nein, lasst die Kinder zu mir kommen“, sagt Jesus laut genug, dass es jeder hören konnte. Und Rachel war die erste, die staunend vor Jesus stand. Dicht gefolgt von Johannes, Simon und Tobias und all den anderen Kindern, die auch gekommen waren.

Rachel schaute Jesus genau ins Gesicht. Sein Blick war liebevoll und sie lauschte all den Worten, die er zu ihnen, den Kindern sprach.“

Ihr hättet mal die Gesichter der Männer sehen müssen, vor allem der, der Freunde von Jesus.

Rachels Vater erkannte seine Tochter sofort, als sie sich bei Jesus auf den Schoß setzte.

Er wollte sie gerade rufen, als seine Frau ihm den Finger auf den Mund legte.

„Lass sie! Rachel hat mich überredet hierher zu kommen. Und schau, wie glücklich sie ist.“

Jesus erzählte mit den Kindern über den Vater im Himmel, dass er die Kinder unendlich lieb hat und die Erwachsenen sich eine Scheibe an ihnen abschneiden könnten. Kinder sind was tolles!

Am Ende legte er jedem Kind seine Hand auf den Kopf und segnete sie.

Rachel strahlte über das ganze Gesicht. Erst jetzt sah sie ihren Vater bei der Mutter stehen.

Sie rannte zu ihm. „Papa, ich war bei Jesus. Ich durfte auf seinem Schoß sitzen und er hat mich gesegnet. Papa der Jesus ist echt toll. Ich spüre immer noch das Kribbeln am ganzen Körper, wie er mich gesegnet hat. und weißt du, was Jesus zu mir gesagt hat: Liebe Rachel, Gott hat dich lieb. Ist das nicht toll.

Helga Ebel