Vertrauen auf Gott und die Welt

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

„Lasst uns auch im Jahr 2020 immer daran denken, dass wir mit Gebet und Gottvertrauen und in der Nächstenliebe versuchen können, diese Welt so zu gestalten, dass uns das Gift des Misstrauens nicht mehr tötet“, schreibt Pfarrer Thomas Jakubowski in seinen Gedanken zur Jahreslosung, die dieser Ausgabe als Schmuckblatt beiliegt. Sie lautet „Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Markus 9, 24)“. Thomas Jakubowski erinnert an das Zeichen der Schlange, das Mose auf Anweisung Gottes errichtet hat, um die Israeliten aus ihrem Unglauben zu befreien.

Auch die Jünger zweifeln in der Geschichte von der „Heilung eines besessenen Knaben“ (Markus 9, 14ff.) an sich selbst, an ihrem Vertrauen zu Gott und an ihrem Glauben. Erst das Eingreifen Jesu verändert die Situation – radikal. „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Eine Zusage ohne jede Bedingung: Gott wird deinen Sohn heilen, auch wenn du ihm noch nicht ganz und gar vertrauen kannst. Und der Vater schreit: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Zweifel und Glaube sind keine Gegensätze; wenn der Mensch zweifelt, gehört das zum Glauben hinzu.

Aber das Gift des Misstrauens ist allgegenwärtig in unserer Welt. Wir misstrauen den Autobauern, der Politik, dem Klima und nicht zuletzt uns selbst. Ob wir das alles noch schaffen können? Saubere Autos, verlässliche Politik, nachhaltiger Umweltschutz, der die Erderwärmung stoppt. Das Gift des Misstrauens lähmt. Ohne Vertrauen gibt es keine Nächstenliebe, keine Vergebung, keine Toleranz. Mit Unglauben und Misstrauen werden wir diese Welt wohl kaum so gestalten können, dass sie für alle eine Zukunft hat. Misstrauen steht im krassen Gegensatz zur Antwort Jesu: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“

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