Urlaub ist eine gefährliche Sache

von Hartmut Metzger

Urlaub in Corona-Zeiten: Wandern in heimischen Regionen ist eine Alternative. Foto: epd

„Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“ So klingt es in der Lutherbibel von 1964, wenn Gott Urlaub macht (1. Mose 2, 2). Arbeit ist kein Selbstzweck und soll den Menschen nicht gefangen nehmen. Die Mühen des Alltags müssen auch einmal unterbrochen werden – um des Menschen willen. Eine Pause lässt einhalten, aufbrechen und kann der Auftakt zur Erholung sein. Gott hat diese Mahnung zur Pause, zum Abschalten und zur Heiligung daher auch in seine Gebote aufgenommen. Immerhin ist der Sabbat ein ganzer Tag; vor Gott also bis zu 1000 Jahre lang (Psalm 90).

So flüchtig das Dasein des Menschen erscheinen mag, so wichtig ist es, die Alltagsroutine bewusst zu unterbrechen. Und dafür gibt es auch in diesen Corona-Zeiten eine Menge Möglichkeiten. Viele ferne Reiseziele scheiden aus, und viele heimische Regionen rücken in den Blick. Gut so. Auch das wird für viele zur Chance, aus einer langjährigen Urlaubsroutine auszubrechen. Und alle, die zu Hause bleiben müssen, sollten sich Bilbo Beutlin zum Vorbild nehmen: „Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.“

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