Ein Kirchentag als Frühlingsbote

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche / Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; / Im Tale grünet Hoffnungsglück; / Der alte Winter, in seiner Schwäche, / Zog sich in rauhe Berge zurück.“ So freudig wie Johann Wolfgang von Goethe mit seinem „Osterspaziergang“ das Frühjahr begrüßte, werden wohl viele Pfälzer und Saarpfälzer Katholiken und Protestanten in den nächsten Wochen und Monaten sich der ökumenischen Gemeinsamkeiten vergewissern und mögliche Fortschritte begrüßen: vielleicht nicht allzu überschwenglich im Rückblick auf die vergangenen Jahre, aber durchaus zuversichtlich und über die wärmenden Strahlen des ökumenischen Frühlings erfreut.

Und als Frühlingsbote darf ein ökumenischer Kirchentag durchaus gelten, obgleich er sicherlich weder das römisch-katholische Kirchenrecht noch die pfälzisch-protestantische Synodalverfassung erschüttern oder gar beide Sorten der Pfälzer Mehrheitsbevölkerung in einer Kirchenunion vereinen wird. Schon die Tatsache, dass am Pfingstsamstag und Pfingstsonntag, 23. und 24. Mai, ein solcher Kirchentag in Speyer stattfindet, ist eine Nachricht wert: Auf der Ebene der Bistümer und Landeskirchen ist das ein Unikat. Der Kirchentag ist ebenso einzigartig wie der „Leitfaden für die ökumenische Zusammenarbeit zwischen Bistum und Landeskirche“, der zum Abschluss unterzeichnet wird.

KIRCHENBOTE und RHEINPFALZ werden die Ökumene daher bei der zwölften Veranstaltung ihrer Reihe „500 Jahre Reformation“ am Mittwoch, 22. April, in der Gedächtnis­kirche zum Thema machen. Schließlich war es ihre Veranstaltung mit Bischof Wiesemann und Kirchenpräsident Schad am 23. April vor sechs Jahren, die zum Auslöser des ökumenischen Kirchentags wurde.

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