Bekenntnis zur öffentlichen Kirche

von Hartmut Metzger

Hartmut Metzger

Bei nur einer Gegenstimme hat die Synode der „Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)“ ein klares Bekenntnis zur öffentlichen Verantwortung kirchlichen Handelns abgelegt. Bei ihrer Tagung in Kaiserslautern hat sie beschlossen, dass bis Ende 2019 ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept der kirchlichen Presse- und Rundfunkarbeit sowie der Medien- und Verlagsdienstleistungen vorgelegt werden soll, das auch den KIRCHENBOTEN einschließt. Erstmals in der 200-jährigen Geschichte der pfälzischen Unionskirche geraten damit alle jungen und alten, frommen und distanzierten Kirchenmitglieder gemeinsam in den Blick. Angesichts der digitalen Entwicklung und Segmentierung der Zielgruppen ist das ein längst überfälliger Schritt.

Das älteste Massenmedium im Bereich der Landeskirche ist der KIRCHENBOTE; 1846 gegründet ist er nicht nur die älteste Kirchenzeitung bundesweit, sondern heute auch das evangelische Sonntagsblatt, das nach den Blättern in Württemberg und Westfalen die dritthöchste Auflage hat. Sie, liebe Leserinnen und Leser, tragen Woche für Woche dazu bei, dass der KIRCHENBOTE seit nunmehr bald 175 Jahren erscheint (ausgenommen einiger Verbote in der Zeit der französischen Besatzung und der nationalsozialistischen „Kriegswirtschaft“). Neben dem KIRCHENBOTEN gibt es weitere Medien, die wie die Nachrichtenagentur epd an die Tagespresse und Rundfunkanstalten oder wie die Rundfunkagentur erd an private Rundfunkanbieter wie RPR1 gerichtet sind. Es gibt Internetangebote und eine professionell ausgebaute Öffentlichkeitsarbeit, aber kein Gesamtkonzept für alle Akteure. Dies zu schaffen, hat die Synode in Auftrag gegeben – im Sinne ­einer öffentlichen Kirche für „alles Volk“. 

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