Damit das Dach endlich wieder trägt

St. Georgskirche in Klingen erhält 50000 Euro Förderung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Kritischer Blick an die marode Decke der Klingener Kirche: Roswitha Chéret und Pfarrer Viktor Damerow. Foto: Iversen

Klingen. Die Freude dieses Augenblicks stand Pfarrer Viktor Damerow ins Gesicht geschrieben, als er in einer kleinen Feierstunde vergangene Woche den Fördervertrag zur Sanierung der St. Georgskirche in Klingen im Landkreis Südliche Weinstraße entgegennehmen durfte. Den stattlichen Betrag von 50000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), vertreten durch ihre Bezirkskuratorin Pfalz, Roswitha Chéret, für das historisch wertvolle Gebäude zur Verfügung. Im Kern romanisch, mit gotischen und barocken Elementen aufgestockt, zählt das pittoreske Klingener Gotteshaus zu den Kleinodien Pfälzer Baugeschichte.

Dringend sanierungsbedürftig im kirchlich wie kulturell genutzten Gebäude ist die Deckenkonstruktion. Hölzer sind durch Fäulnis und Schädlingsbefall geschädigt. Und sie drohen aufgrund der Feuchtigkeit und aufquellenden Gipsputzes abzustürzen. Gefahr im Verzug also. Zudem sind die Elektroinstallationen zu erneuern und der Innenanstrich ist augenscheinlich dringend geboten.

Das rief die private Stiftung Deutscher Denkmalschutz auf den Plan, und die Klingener Kirche wurde eingereiht in die rund 150 Objekte, die derzeit bundesweit unterstützt werden, darunter auch Schlösser und Gärten. Allein in Rheinland-Pfalz sind es in diesem Jahr 13 Fördermaßnahmen. Mit der Festhalle Landau, der Neustadter Stiftskirche, der Orangerie im Schloss Kirchheimbolanden und der Burgruine Hohenecken bei Kaiserslautern listete die Kuratorin einige prominente „Klienten“ des Fördertopfs auf, der sich zu 60 Prozent aus den Einnahmen der Glücksspirale und Lotto Rheinland-Pfalz, zu 40 Prozent aus privaten Spenden, Geburtstagsaktionen und Nachlässen speist.

Mit einer Summe von rund 550 Millionen Euro hat die DSD bislang rund 5000 Objekte gefördert. Um die Denkmalpflege zukunftsorientiert auf solide Füße zu stellen, so erläutert Chéret, habe man die Jugend ins Boot geholt. 14 „Jugendbauhütten“ wurden gegründet, innerhalb deren Frauen und Männer zwischen 16 und 26 Jahren in Handwerks- und Baubetrieben, in Architekturbüros oder Denkmalbehörden eine Art Bildungsjahr mit Taschengeld absolvieren können.

Planungsbeginn für die Klingener St. Georgskirche, die in ihrer wechselvollen Geschichte seit dem 13. Jahrhundert auch eine Weile als Simultankirche genutzt wurde, soll im Herbst sein. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten werden dann im Frühjahr 2018 beginnen. gpo

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