Vorschulkinder machen naturwissenschaftliche Versuche

Protestantischer Kindergarten Godramstein erhält Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ – Beim Forschen den Alltag der Kleinen berücksichtigt

Stolz auf die Auszeichnung: Die Vorschulkinder mit ihren Erzieherinnen. Foto: Iversen

Godramstein. Der protestantische Kindergarten in Godramstein hat das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ erhalten. Grund ist das mehrjährige Engagement der Einrichtung für die frühkindliche Bildung im Bereich Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Die Leiterin des Kindergartens, Ursula Faller-Greiner, und ihre Kolleginnen nahmen eine Plakette und eine Urkunde von der stellvertretenden Schulleiterin der Evangelischen Fachschule Sozialpädagogik Bethlehem in Karlsruhe, Inge Strauß, entgegen.

Die Fachschule prüft die Bemühungen von Kindergärten und zertifiziert sie nach festen Qualitätskriterien des Deutschen Kindergarten-Gütesiegels. Die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ wird für zwei Jahre verliehen, dann müssen sich die Einrichtungen neu bewerben. Bereits zwei Mal hat der Kindergarten in den Vorjahren das Zertifikat erhalten: 2010 und 2012.

Nach Angaben von Faller-Greiner bilden sich die Erzieherinnen regelmäßig an der Fachschule in Karlsruhe fort, um mit den Vorschulkindern ihrer Einrichtung kompetent auf die Entdeckungsreise von naturwissenschaftlichen oder technischen Phänomenen im Alltag zu gehen. So hätten sich die Kleinen aus eigenem Interesse zum Beispiel mit dem Thema Wasser auseinandergesetzt. In Versuchen hätten sie geklärt, warum sich das Insekt Wasserläufer auf dem Wasser fortbewegen kann. Auch Büroklammern seien bei bestimmten Umgebungstemperaturen nicht im Wasser versunken, sondern darauf geschwommen. „Die Kinder haben erfahren, dass die Oberflächenspannung des Wassers dafür verantwortlich ist“, erklärte Faller-Greiner. Gemeinsam hätten die Erzieherinnen und ihre Schützlinge auch einen Ausflug nach Annweiler zur Wassermühle gemacht, um die Kraft des Wassers aus eigener Anschauung beurteilen zu können.

„Beim gemeinsamen Forschen bauen wir Brücken zum Alltagsleben der Kinder“, so die Leiterin. Beim Erforschen der naturwissenschaftlichen Phänomene würden auch weitere Kompetenzen der Kinder gefördert, unter anderem lernmethodische Kompetenz, Sprach- und Sozialkompetenz, Feinmotorik und Selbstbewusstsein. Seit einigen Jahren habe die protestantische Kindertagesstätte eine Lernwerkstatt, die auch mit Geräten wie Handwerkszeug und einem Schulmikroskop ausgestattet sei.

Für die Zertifizierung hätten die Erzieherinnen einen umfangreichen Fragenkatalog beantwortet, einen Bericht geschrieben und zusammen mit Dokumentationsfotos an die Fachschule in Karlsruhe eingesandt, sagte die Einrichtungsleiterin. An einer Feierstunde des Kindergartens haben auch Gemeindepfarrerin Eva Weißmann, Ortsvorsteher Michael Schreiner, Mitglieder des Presbyteriums und zahlreiche Eltern teilgenommen. Anschließend konnten die Vorschulkinder sich als Forscher unter Beweis stellen und ihren Eltern und interessierten Gästen demonstrieren, welche Versuche sie gemacht hatten oder welche naturwissenschaftlichen Fragen sie derzeit beschäftigen. dob

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