Gemeinsamer Glaube führt zusammen

Gebetswoche zur Einheit der Christen mit einem ökumenischen Gottesdienst im Speyerer Dom eröffnet

Bereiten das Taufgedächtnis für die rund 400 Besucher vor: Die Geistlichen während des Gottesdienstes im Dom. Foto: Landry

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Speyerer Dom ist die Gebetswoche für die Einheit der Christen für die Pfalz und Saarpfalz eröffnet worden. Sie dauert bis zum 25. Januar. Gott sei die „Quelle des Lebens“ für alle Menschen und reiße alle ethnischen, gesellschaftlichen und religiösen Schranken ein. Das sagte Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt über Jesu Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Johannes 4, 7). Das Motto des Gottesdienstes mit Vertretern verschiedener christlicher Kirchen lautete „Gib mir zu trinken“.

Weder in der einen noch in der anderen Konfession sei Gott ausschließlich gegenwärtig, betonte Schad. Der liebende Gott stille den Lebensdurst aller Menschen und sei die wahre Quelle der Einheit. „Aus dieser Quelle schöpfen wir tagtäglich, ganz gleich welcher Konfession wir angehören.“ Das Ziel, Jesus Christus als das lebendige Wasser tiefer zu erkennen, führe auch die ökumenische Gemeinschaft weiter zusammen. „Im ökumenischen Miteinander überwinden wir die Missverständnisse der vergangenen Jahrhunderte“, so Schad.

Die bundesweite Gebetswoche bietet nach den Worten des Speyerer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann „die Gelegenheit, die Gaben der anderen anzuerkennen und Gott um die Gabe der Einheit zu bitten“. Die Verschiedenheit der Kirchen sei bereichernd, sagte Wiesemann, der auch Vorsitzender der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ist. Auf seine Anregung findet anlässlich der Gebetswoche seit 2009 ein zentraler ökumenischer Gottesdienst für das Bistum Speyer, die Evangelische Kirche der Pfalz sowie alle Kirchen der regionalen ACK statt.

Den ökumenischen Gottesdienst, in dem die rund 400 Besucher von den Geistlichen zu einem Taufgedächtnis eingeladen wurden, gestalteten neben Bischof Wiesemann und Kirchenpräsident Schad auch Argirios Giannios als Vertreter der orthodoxen Kirchen, Pfarrer Jürgen Wienecke von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Gemeindepfarrerin Christine Gölzer von der Dreifaltigkeitskirchengemeinde, Dompfarrer Matthias Bender, Astrid Waller vom Katholikenrat im Bistum und Landesynodalpräsident Henri Franck mit. Der Entwurf zum Gottesdienst stammt von Frauen aus Brasilien. Die musikalische Begleitung übernahmen die Evangelische Jugendkantorei der Pfalz und Domorganist Markus Eichenlaub an der Orgel. Ihnen dankte Wiesemann zum Abschluss „für die großartige Musik“ und lud die Besucher ein, den ökumenischen Kirchentag am Pfingstfest, 23. und 24. Mai, in Speyer zu besuchen. epd

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