Abraham hatte zwei Söhne von zwei Frauen...

Foto: Bredehorn Jens / pixelio.de
Foto: Bredehorn Jens / pixelio.de

...und wie es dazu kam und was daraus wurde

Bildimpuls: Kindern das Bild zeigen, Kinder äußern ihre spontanen Gedanken.

Fragen stellen, die das Augenmerk auf die unterschiedlich aussehenden Jungs lenken: Was siehst du? Wie sehen die beiden Jungen aus (einer ist blond, der andere dunkelhaarig)?  Was könnten die beiden denken?

Ich erzähle euch eine Geschichte von zwei Jungen. Diese Geschichte steht in der Bibel. Die beiden Jungs sind Stiefbrüder. Beide haben einen gemeinsamen Vater. Aber zwei verschiedene Mütter. Ihr fragt euch vielleicht wie kam denn das?

(Zur besseren Veranschaulichung können Figuren und Tücher eingesetzt werden)

Der Vater der beiden heißt Abraham. Er ist schon ein alter Mann. Und er hat eine Frau – sie heißt Sara. Auch sie ist schon alt. Abraham ist traurig. Er hat keine Kinder, obwohl er und seine Frau sich das so sehr gewünscht haben.
Eines Abends überlegt er sich: „Wer wird wohl einmal meinen ganzen Besitz bekommen? Die vielen Schafe und Ziegen? Das Gold und das Silber? Soll ich das etwa meinen Arbeitern schenken?“ Und er spricht mit Gott. Er erzählt ihm seine Sorgen. Und dass er so gerne einen Sohn hätte.

Da sagt Gott zu ihm: „Schau in den Himmel. Wie viele Sterne siehst du?“ (Kinder können Sterne zu Abraham legen) Abraham antwortet: „Ich kann sie nicht zählen.“ „So viele Nachkommen sollst du haben. Du wirst Kinder bekommen,“ verspricht ihm Gott.

Abraham erzählt Sara, was Gott zu ihm gesagt hat. Sie sagt: „Abraham, ich kann keine Kinder bekommen. Aber nimm doch meine Dienerin Hagar zur Frau. Sie ist jung. Sie soll ein Kind für uns bekommen.“ Abraham ist einverstanden. Und tatsächlich – Hagar wird schwanger.

Hagar ist stolz und fühlt sich Sara überlegen. Sara ist aber ihre Herrin und sie lässt Hagar schwer arbeiten. Hagar hält es nicht aus und läuft weg. Ein Engel sagt zu Hagar: „Geh wieder zu Sara. Gott sieht dich und du wirst viele Nachkommen haben. Deinen Sohn sollst du Ismael nennen, das bedeutet Gott hat gehört.“

Hagar geht wieder zurück. Abraham und Hagar bekommen einen Sohn und sie nennen ihn Ismael.

Gott spricht wieder mit Abraham: „Du sollst Vater über viele Völker werden. Du wirst auch mit Sara einen Sohn bekommen.“ Sara lacht, als sie das hört. Sie kann es nicht glauben.

Und doch wird es wahr – ein Jahr später bekommt Sara auch ein Kind von Abraham. Sie nennen den Jungen Isaak – dieser Name bedeutet lachen, Gott hat dafür gesorgt, dass Sara lachen kann.

Ismael ist stärker und älter als Isaak. Sara ist stolz auf ihren Sohn und möchte, dass nur ihr Sohn beachtet wird. Sie sagt zu Abraham: „Ismael ist nur der Sohn einer Dienerin. Er darf nicht mit unserm Sohn einmal all unseren Besitz bekommen. Schick ihn mit seiner Mutter weg!“

Abraham hat auch Ismael lieb, er ist traurig, dass es nun Streit gibt. Er betet zu Gott: „Was soll ich nur tun? Sara will nicht, dass Ismael mit seiner Mutter hier bei uns bleibt.“ Gott tröstet ihn: „Schicke sie ruhig weg- ich sorge für die beiden. Auch Ismael soll zu einem großen Volk werden. Aber Isaaks Nachkommen werden das auserwählte Volk sein.“

Abraham trennt sich von Hagar und Ismael. Er gibt den beiden Essen und Trinken mit.

Hagar ist traurig. Sie weiß nicht, wo sie hingehen soll. In der Wüste legt sie den Jungen Ismael unter einen Strauch und geht ein Stück weiter. Sie möchte nicht sehen wie er verdurstet.

Aber Gott hörte das Kind schreien. Er schickt einen Engel zu Hagar: „Steh auf Hagar. Gott hat dich und den Jungen gesehen und gehört. Hole Ismael zu dir. Gott wird ihn zu einem großen Volk machen.“

Hagar steht auf, und geht schnell zu Ismael. Als sie sich umschaut, entdeckt sie einen Brunnen. Schnell laufen sie hin und trinken Wasser. Dann suchen sie sich einen Platz wo sie wohnen können. Der Junge wird groß und ein guter Bogenschütze. Als er erwachsen ist, heiratet er eine Ägypterin.

Viele Jahre später stirbt Abraham. Beide Söhne von ihm – Ismael und Isaak – treffen sich und beerdigen ihren Vater gemeinsam.

Beide haben auch Kinder bekommen.

Lydia Würth, Diak. Werk der Pfalz, Referat Kindertagesstätten