Weihnachten als große Herausforderung

Kirchengemeinden steht ein großer Planungsaufwand für die Feiertage bevor – Arbeitskreis gibt Tipps

An Weihnachten sind die Kirchen voll – normalerweise. In diesem Jahr wird wegen der Corona-Pandemie alles anders sein. Foto: epd

Fällt in diesem Jahr aus: Die Kirche darf an Heiligabend in der Kaiserslauterer Weidenkirche keinen Gottesdienst feiern. Foto: view

Die Landeskirche stellt sich auf ein kompliziertes Weihnachtsfest ein. Egal wie die Corona-Maßnahmen bis dahin aussähen, werde es eine große Herausforderung sein, den Menschen an diesen Tagen Angebote zu machen, sagte der Pressesprecher der Landeskirche, Andreas Rummel. Der liturgische Arbeitskreis der Landeskirche habe daher für die Gemeinden Vorschläge.

Der Planungsaufwand für die Feiertage sei deutlich höher als sonst, schreibt der Arbeitskreis. Das könne aber auch eine Chance sein, wenn mehr Menschen in die Vorbereitungen einbezogen werden. Es sollte darüber nachgedacht werden, an Heiligabend gemeindeübergreifend oder ökumenisch zu feiern. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat solche ökumenischen Gottesdienste vorgeschlagen.

Der Arbeitskreis rät, nicht alle Aktivitäten auf den Heiligabend zu kon­zent­rieren. Es stünden mit den beiden Weihnachtsfeiertagen und dem anschließenden Sonntag vier Tage für Gottesdienste und andere Angebote zur Verfügung. Gemeinden müssten beachten, dass sich die Menschen möglicherweise für einzelne Angebote anmelden müssten. Dazu könnten zusammen mit den Unterlagen für die Kirchenwahlen am ersten Advent Informationen und Anmeldeformulare verschickt werden.

Den Gemeinden werden vier Optionen für die räumliche Gestaltung der Feiern vorgeschlagen: im Freien an einem Ort, im Freien an verschiedenen Orten, in einem geschlossenen Raum oder digital. Im geschlossenen Raum seien Platzreservierungen nötig. Außerdem sollten sich die Besucher warm anziehen, da gelüftet werden müsse oder Heizen eventuell nicht erlaubt sei.

Doch auch das Feiern im Freien hat Tücken, wenn die Kirche kein geeignetes Gelände hat. Dann muss sie auf Gastfreundschaft hoffen. In Kaiserslautern wird diese nicht gewährt. Den traditionellen Freiluft-Gottesdienst in der Weidenkirche auf dem Gartenschaugelände erlaubt die Gartenschau-Gesellschaft nicht. Er akzeptiere diese Entscheidung, bedauere sie aber sehr, sagte Pfarrer Wolfgang Schumacher, der diesen Gottesdienst seit Jahren feiert. „Wir waren dort immer nur Gäste.“ Schumacher ist seit Kurzem Beauftragte der evangelischen Kirchen am Sitz der Landesregierung.

Auf Anfrage des KIRCHENBOTEN teilte das Gesundheitsministerium mit, dass die Genehmigung besonderer Veranstaltungsorte für Gottesdienste den Kommunen obliege. Da die aktuellen Corona-Regeln nur bis 30. November gültig seien, könne die Frage der Form von Weihnachtsgottesdiensten abschließend erst danach geklärt werden. koc

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