Sutter: Nur Fusion kann Landesverein in die Zukunft führen

Diakoniedezernent nennt Managementfehler der früheren Führung als Grund der Schieflage – Kooperation mit Diakonissen zügig angehen

Soll laut Oberkirchenrat Manfred Sutter zügig Fusionsgespräche mit Diakonissen Speyer-Mannheim aufnehmen: Der Landesverein für Innere Mission in Bad Dürkheim. Foto: Franck

Nach unbefriedigenden Konsolidierungsversuchen für sein Krankenhaus in Zweibrücken sieht der in wirtschaftlichen Turbulenzen steckende Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) seine Zukunft im Zusammengehen mit den Diakonissen Speyer-Mannheim. „Eine Fusion ist eine gute Möglichkeit, die Einrichtungen des Landesvereins in die Zukunft zu führen“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Oberkirchenrat Manfred Sutter. Bemühungen, das Evangelische Krankenhaus mit seiner „Negativbilanz“ von drei Millionen Euro in diesem Jahr zu stabilisieren, hätten bisher nicht gegriffen.

Fusionsgespräche mit dem wirtschaftlich starken diakonischen Träger in Speyer müssten zügig geführt werden, sagte Sutter. Derzeit würden die Zahlen des Landesvereins der letzten drei Jahre von unabhängigen Prüfern untersucht. Große, über zwei Jahrzehnte sich hinziehende Managementfehler unter der alten Führung hätten den Landesverein mit Sitz in Bad Dürkheim in eine Schieflage gebracht, kritisierte der pfälzische Diakoniedezernent. Der Landesverein verfüge über keine Substanz mehr, um Krisensituationen wie in Zweibrücken allein zu bewältigen.

Das wirtschaftliche Ergebnis des Landesvereins im Jahr 2014 ist laut Sutter zwar das beste seit 25 Jahren gewesen, es ändere aber nichts an der schwierigen Lage. Mehr als 2,8 Millionen Euro seien im vergangenen Geschäftsjahr unter dem neuen Vorstand Pfarrer Rainer Wettreck aufgrund einer strategischen Neuausrichtung erwirtschaftet worden. 2012 habe der Landesverein noch ein Minus von 1,7 Millionen Euro erzielt. Als sehr bedauerlich bezeichnete es Sutter, dass frühere Fusionsgespräche mit den Diakonissen in Speyer gescheitert seien. In eine mögliche Kooperation könne der Landesverein seine Altenhilfeeinrichtungen und das Evangelische Krankenhaus in Bad Dürkheim einbringen, die sich gut entwickelten.

Anfang September hatte die Mitgliederversammlung des Landesvereins die Entlastung von Vorstand und Verwaltungsrat vertagt. Nach intensiver Diskussion über die Situation des diakonischen Trägers in seinem Konsolidierungsprozess seien weitere Tagungsordnungspunkte aus zeitlichen Gründen auf eine Sitzung im Oktober verlegt worden, sagte Sutter. Die Mitgliederversammlung habe der LVIM-Leitung die Entlastung nicht verweigert, betonte er.

Als Hauptgrund für die Probleme des Zweibrücker Krankenhauses führte Sutter einen langjährigen Sanierungsstau von 50 Millionen Euro an. Auch der Wechsel von Chefärzten zum Nardini Klinikum St. Elisabeth in Zweibrücken habe zu einem Patientenabzug und einer verschärften Konkurrenz zwischen beiden kirchlichen Häusern geführt. Um den Standort und Arbeitsplätze in Zweibrücken zu sichern, solle möglichst gemeinsam mit den Diakonissen die Möglichkeit eines regionalen Krankenhausverbundes geprüft werden. all

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