Störche brüten auf Mackenbacher Kirche

Kamin stillgelegt und Heizung abgeschaltet – Bei Nachwuchs plant Kirchengemeinde ein Storchenfest

Hält Hochzeit auf dem Kamin der Kirche in Mackenbach: Das Storchenpaar. Foto: view

In Mackenbach nistet ein Storchenpaar auf dem Dach der protestantischen Kirche. Auf dem Kamin, der vom hinteren Dach des Kirchenschiffs bis in 20 Meter Höhe aufragt, hat das Weißstorchenpaar sein Nest gebaut und angefangen zu brüten. „Wir freuen uns über die neuen Bewohner, mussten aber wegen ihnen einige Dinge regeln“, sagte Gemeindepfarrer Oliver Böß. So habe die Heizung abgestellt und der Schornsteinfeger zurate gezogen werden müssen. Der Fachmann habe dringend empfohlen, nach der Brutsaison im Spätsommer den Kamin zu reinigen. Zweige und anderes aus dem Nest, das hineingefallen sei, müssten dann herausgeholt werden, so Böß.

Der Pfarrer hofft, dass sich bald Storchennachwuchs einstellt. In diesem Fall wolle er mit seinem Presbyterium beraten, ob die Kirchengemeinde möglicherweise im Frühsommer ein Storchenfest feiere, sagte Böß dem KIRCHENBOTEN. Das Storchenpaar hat in den Vorjahren auf dem einige hundert Meter Luftlinie entfernten Langenfelderhof gebrütet. Warum es das Nest dort verlassen hat, ist unklar.

Weitere Storchennester auf pfälzischen Kirchen gibt es in der Vorderpfalz. In Bornheim bei Landau, wo sich seit 2007 das Zentrum der Aktion Pfalzstorch befindet, wurde eines auf der protestantischen Kirche aus dem Jahr 1765 platziert. Auch in diesem Frühjahr brütet dort wieder ein Paar. Eine Web-Kamera informiert über das Leben des Storchenehepaars: www.pfalzstorch.de. Auch in Neupotz auf der katholischen Kirche St. Medardus befindet sich ein Nest.

Nach Angaben der Aktion Pfalzstorch gab es im vergangenen Jahr in der Pfalz 173 Horstpaare von Weißstörchen. 1975 waren in ganz Rheinland-Pfalz nur noch 15 Paare gezählt worden. ­Zeitgleich startete man in Baden-

Württemberg ein Wiederansiedlungsprojekt in der Storchenaufzuchtstation Schwarzach. Im Jahr 1997 wurde es mit 151 Brutpaaren und 383 frei ausgeflogenen Jungstörchen abgeschlossen, die verbliebenen Vögel wurden nach Rheinland-Pfalz als Projektvögel zur Auswilderung gebracht. Ein Zentrum der pfälzischen Brutpopulation liegt in der Queichniederung zwischen Landau im Westen und einer Linie Bellheim-Zeiskam-Lustadt. Auch in der Westpfalz gibt es rund ein Dutzend bewohnte Nester entlang einer Süd-Nord-Achse von Miesau bis Ulmet und einer West-Ost-Achse von Nanzdietschweiler bis Katzweiler. Weitere Informationen sind verfügbar unter: www.pfalzstorch.de. dob

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