Protestantisches Profil als Markenkern

Landesjugendpfarramt kann sich mit seinen Freizeiten gut gegen die kommerzielle Konkurrenz behaupten

Freizeit der Evangelischen Jugend Otterbach-Lauterecken auf der Moschellandsburg bei Obermoschel.

Inklusion als Markenzeichen: Teamer und zwei beeinträchtigte Teilnehmer bei einer Freizeit 2017 in Terracina. Foto: pv

Trotz größer gewordener kommerzieller Konkurrenz können sich die Kinder- und Jugendfreizeiten des pfälzischen Landesjugendpfarramts auf dem Markt gut behaupten. Eine Auslastung von 92 bis 95 Prozent der Freizeitplätze zeige, dass das Landesjugendpfarramt seine Zielgruppe erreiche, sagt dessen Referent für Freizeiten und Globales Lernen, Michael Borger. In diesem Jahr haben 322 Kinder und Jugendliche an 18 Freizeiten teilgenommen. Hinzu kommen nach Borgers Worten noch Freizeiten, die von den regionalen Jugendzentralen veranstaltet werden.

Die Herausforderung sei, den Freizeiten ein protestantisches Profil zu geben und sich damit gleichzeitig erfolgreich auf dem Markt zu bewegen, sagt Borger. Seit drei Jahren arbeitet das Landesjugendpfarramt deshalb an einem Konzept für inklusive Freizeiten. Ziel sei es, sechs Prozent der Freizeitplätze für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen bereitzustellen. Dabei müsse jedoch darauf geachtet werden, dass weder die Jugendlichen noch die ehrenamtlichen Betreuer, die sogenannten Teamer, überfordert werden.

Damit sich auch sozial benachteiligte Kinder eine Freizeit leisten können, gibt es nach Borgers Worten einen Sozialfonds. In diesem Jahr sei mit „On Tour für Frieden“ sogar eine gänzlich kostenlose Maßnahme geplant. Finanziert wird sie vom Preisgeld, welches das Landesjugendpfarramt beim Ehrenamtspreis des Landes Rheinland-Pfalz gewonnen hat, und einem Zuschuss des Landes für medienpädagogische Maßnahmen. Zum protestantischen Markenkern der Freizeiten gehöre, dass für die Kinder und Jugendlichen Barrierefreiheit, Umweltschutz Frieden und Gerechtigkeit erlebbar werden, sagt Borger. Der Referent selbst ist seit über 20 Jahren im Geschäft mit kirchlichen Freizeiten und nimmt noch immer mindestens einmal im Jahr an einer teil. Veränderungen habe es in der Vergangenheit schon gegeben, sagt Borger.

Früher hätten die Kinder auf den Freizeiten oft mehr gedurft als daheim. Wenn heute bei 16-Jährigen das Jugendschutzgesetz eingehalten werde, sagt Borger, stellten die Jugendlichen gelegentlich fest, dass sie auf einer Freizeit mehr Regeln beachten müssten als bei den Eltern. Doch gerade die 16-Jährigen seien eine wichtige Zielgruppe bei den Freizeiten. Aus diesem Kreis rekrutierten sich die Teamer, die volljährig sein müssen und eine ausgiebige Schulung durchlaufen. koc

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