Jede Gemeinde bringt ihre Stärken ein

Gesprächsabend „Verlockung zur Region“ in Zweibrücken zeigt Chancen der Kooperationszonen auf

In der Versöhnungskirche in Zweibrücken: Gunter Schmitt (links) macht seinen Gästen Mut zur Zusammenarbeit. Foto: Steinmetz

Neun Tage lang war der Missionarisch-Ökumenische Dienst (MÖD) der Landeskirche mit seiner Evangelisationsreihe Mission mobil im Kirchenbezirk Zweibrücken zu Gast. Unter dem Motto „Ja, was glauben Sie denn?“ fanden 28 Veranstaltungen in den Gemeinden statt, darunter Gottesdienste für verschiedene Altersgruppen, Wanderungen und Radtouren im Dekanat.

Auch der Vortrags- und Gesprächsabend „Verlockung zur Region“ in der Versöhnungskirche in Zweibrücken gehörte dazu. Ihn leitete Pfarrer Gunter Schmitt, Referent für Gemeindeentwicklung beim MÖD. 15 haupt- und ehrenamtlich Engagierte, darunter Dekan Peter Butz, Pfarrer Matthias App sowie Presbyterinnen und Presbyter aus Zweibrücken und Blieskastel, wollten erfahren, wie eine Regionalisierung im Sinne einer Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden glücken kann. Nötig wird sie wegen des 2011 von der Landessynode beschlossenen Strategiepapiers, das die Folgen von Mitgliederschwund, knapper werdendem Personal und geringeren Geldmitteln abfedern will. Die bisher 30 Kirchengemeinden des Dekanats Zweibrücken sollen stärker zusammenarbeiten. Je vier bis sechs Pfarrämter sollen zusammen eine Kooperationsregion bilden. Die Gemeinden setzen dabei thematische Schwerpunkte ihrer Arbeit.

„Sie können ihre Stärken pflegen und brauchen nicht mehr das zu machen, was sie nicht so gut können“, sagte Schmitt. Sei beispielsweise eine Gemeinde stark in der Jugendarbeit, lade sie zu Jugendgottesdiensten ein, zu denen auch Heranwachsende aus anderen Gemeinden kämen. Habe eine andere Gemeinde ihre Stärke in der Kirchenmusik, besuchten auch Mitglieder aus kooperierenden Gemeinden deren Konzerte. Voraussetzung sei, dass sich Presbyterien an einen Tisch setzten und einander Rechenschaft darüber gäben, in welchen Bereichen sie Stärken haben und in welchen sie schwach sind. „Dazu muss man sich überwinden, aber es ist nötig“, ermunterte Schmitt und fragte seine Gäste nach ihren Hoffnungen und Ängsten. „Es fällt uns noch schwer, mit anderen Presbyterien zusammenzuarbeiten“, erklärte die Presbyterin Marie-Luise Dominik aus Blieskastel. Inge Seebach aus Niederauerbach meinte: „Ich befürchte, unsere Kirchgänger gehen nicht in andere Kirchen.“

Schmitt, 20 Jahre Gemeindepfarrer in Ludwigshafen-Friesenheim, schilderte die Entwicklung im Kirchenbezirk Ludwigshafen. In sechs Jahren hätten sich die Gemeinden in Kooperationszonen zusammengefunden und praktizierten eine gelingende arbeitsteilige Zusammenarbeit. Per Powerpoint-Präsentation zeigte Schmitt zudem ähnliche Beispiele aus England. Informationen gibt er unter Telefon 0 63 41 / 92 89-0. dob

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