Grundschulkinder reisen im Paradiesgarten um die Welt

Evangelische Jugendzentrale Speyer bietet ihre Freizeitwoche dieses Jahr statt um Ostern in den Sommerferien an – Mittagessen inklusive

Im Schatten der Bäume neben der Dreifaltigkeitskirche: Die Kinder basteln mit Teammitarbeiterin Maren Zimmermann (stehend) Nagelbilder. Foto: Landry

Speyer. Sie bleibt flexibel, die Evangelische Jugendzentrale Speyer mit ihren Ferienangeboten für Kinder. Sie bietet ihre beliebte Freizeitenreihe „Reise um die Welt“ bisher jeweils vier Tage in den Osterferien an. Aber da in diesem Jahr der Corona-Lockdown während dieser Zeit gewesen sei, finde das Angebot eben in den Sommerferien jeweils an fünf Tagen statt, erklärt Heidrun Perron. Zugleich sei es Teil des „Pfälzer Feriensommers“ der Evangelischen Jugend der Pfalz. „Wir freuen uns, dieses Angebot machen zu können, weil wir spüren, wie wichtig es den Kindern ist und wie gut es ihnen tut, mit Gleichaltrigen endlich wieder zusammen zu sein“, so Perron. Und die Kinderfreizeit habe genau den passenden Ort gefunden, freut sie sich: den Paradiesgarten neben der Dreifaltigkeitskirche.

In fünf Tagen um die Welt reisen in zwei Ferienwochen nacheinander jeweils zehn Grundschulkinder. Sie machen Station in Australien, Simbabwe, Peru, der Mongolei und Griechenland. Am Ende der Sommerfreizeit kehren sie um jede Menge Spaß und Wissen reicher zurück.

„So sind Sommerferien schön“, meint Jonathan. Konzentriert arbeitet der Achtjährige an einem Alpaka-Nagelbild. Sein „Reisepass“ liegt auf dem Tisch, aufgeschlagen ist Peru. „In Südamerika gibt es bestimmt auch Lamas“, sagt Sufanyas (9). Sein Tiermodell hat er am Vortag fertiggestellt, in Simbabwe. Greta (6) sucht sorgsam nach Farben für ihren Seestern. „Mein Finger ist verletzt“, ruft Kinan (11). Schlimm kann es nicht sein. Er hämmert Nagel für Nagel ins Brett, erzählt von seinem Berufswunsch Künstler und kämpft mit seiner Ungeduld. „Das dauert ganz schön lange“, meint er. Aber aufgeben kommt nicht infrage.

Um 8 Uhr morgens sind die Kinder im Paradiesgarten von Jugendzentrale-Leiterin Heidrun Perron und vier freiwilligen Helfern in Empfang genommen worden. „Das Frühstück ist super lecker“, schwärmt Jonathan vom kulinarischen Angebot im Georgenhaus. Bis 14 Uhr spielt und bastelt die Gruppe fünf Tage lang. Die Kinder lernen viel über die Länder, die sie gemeinsam bereisen, malen die im Reisepass abgedruckten Flaggen aus, lachen, streiten und arbeiten miteinander.

„Die jugendlichen Helferinnen und Helfer waren von der Idee begeistert“, sagt Heidrun Perron, bevor sie mit anderen im Gras nach den kleinen Nägeln sucht, die Paul (7) versehentlich vom Tisch gefallen sind. Auch Maren hilft mit. Die 18-Jährige führt heute durch peruanische Kultur, Flora und Fauna. „Vier Ehrenamtliche sind jeweils eine der beiden Ferienfreizeit-Wochen dabei“, sagt sie. Sie hätten das Programm für sämtliche Kontinente ausgearbeitet, betont Perron. „Eigentlich wollten wir in den Ferien verreisen“, berichtet Maren von wegen Corona gescheiterten Urlaubsplänen. „Aber auf diese Weise mit den Kindern um die Welt zu fahren, macht auch Riesenspaß.“

An den Nebentischen helfen drei weitere Freiwillige beim Aussuchen, Sortieren und Anfertigen der Tierwelt Südamerikas. „Das habe ich aus Afrika und Australien mitgebracht“, sagt Jonathan stolz. Er zieht fünf Kronkorkenrasseln, ein Didgeridoo, einen Bumerang und diverse Specksteinketten aus seiner Tasche. Kinans Auswahl ist geringer. Dafür ist unter seinen Händen ein wunderbar weiß glänzendes Lama aus Papier und Wolle entstanden, das alle bewundern. „Ich bin eben ein echter Künstler“, lacht der Junge. Sein Alpaka soll blau in allen Variationen werden.

Zum Entzücken der Kinder kündigt Maren eine Wasserschlacht an. Die soll das Warten aufs Mittagessen verkürzen. „Geliefert wird das Essen vom Salierstift“, sagt Perron.

Die Evangelische Jugendzentrale organisiert gemeinsam mit Mitgliedern der Evangelischen Jugend Freizeiten für Kinder und Jugendliche, begleitet und schult Ehrenamtliche in der Jugendarbeit, gestaltet Jugendgottesdienste – „und wir sind gemeinsam unterwegs auf den Spuren Gottes“, ergänzt Heidrun Perron. ebru

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