Geburtshilfe als Dienst am Leben

Speyerer Hebammenschule der Diakonissen ist 25 Jahre alt – Kooperation mit Hochschule Ludwigshafen

Großer Spaß am Beruf: Zwei Schülerinnen in einer Ausbildungssituation in der Speyerer Hebammenschule. Foto: Waltz/Diakonissen

Die Diakonissen Speyer-Mannheim haben das 25. Jubiläum ihrer Hebammenschule in Speyer gefeiert. Die qualifizierte Ausbildung von Geburtshelferinnen sei eine zutiefst diakonische Aufgabe, sagte der Vorsteher der Diakonissen, Pfarrer Günter Geisthardt, bei einer Feierstunde in Speyer. Hebammen stünden Frauen und Familien beim elementaren Vorgang einer Geburt zur Seite – von der Vorbereitung, der Geburt selbst und bei der Nachsorge.

Aus christlicher Sicht gehe alles Leben auf Gott zurück, begründete Geisthardt, weshalb sich der diakonische Träger in der Hebammenausbildung engagiere. Die fachliche und menschliche Qualifizierung der Geburtshelferinnen sei „ein Dienst am Leben“, darauf legten die Diakonissen großen Wert.

Ein Erfolgsmodell nannte die Leiterin der Hebammenschule, Ute Bauer, die Kooperation mit der Hochschule Ludwigshafen. Dabei ist die dreijährige Hebammenausbildung an der Schule ab dem zweiten Ausbildungsjahr in den dualen Bachelorstudiengang Hebammenwesen integriert. Mit dem ausbildungsintegrierten Studiengang erfülle die Schule mit ihren 60 Ausbildungsplätzen die Voraussetzung für die in Deutschland bis 2020 geplante Akademisierung der Hebammenausbildung. Das Modell zeige, wie erfolgreich sich hochschulische Theorie und erlernte Praxis ergänzten.

Das Interesse am Hebammenberuf sei ungebrochen. Seit der Gründung der Hebammenschule 1993 hätten 352 Frauen dort eine Ausbildung absolviert, sagte Bauer. Mehr als 15600 Bewerbungen habe es seither gegeben. Insgesamt seien gemeinsam mit Kooperationspartnern 10700 Geburten betreut worden. Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer sei mit fast 3000 Geburten in diesem Jahr die größte geburtshilfliche Abteilung in Rheinland-Pfalz.

Die praktische Ausbildung der Speyerer Hebammenschülerinnen findet statt im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, im Klinikum Worms, im Westpfalz-Klinikum-Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, in der Theresienkrankenhaus und St.-Hedwig-Klinik GmbH Mannheim sowie bei der Universitätsmedizin Mannheim. Hintergrund der Gründung der Hebammenschule war 1991 eine Anfrage des rheinland-pfälzischen Familienministeriums an die damalige Evangelische Diakonissenanstalt Speyer, um auf den damaligen Hebammenmangel reagieren zu können. Am 28. Oktober 1993 wurde sie eröffnet. all

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