Ehepaar Adebar trotzt dem Coronavirus

Ein Storchenpaar brütet wieder auf der Kirche in Mackenbach – Pfarrer Oliver Böß plant Fest für 21. Juni

Die neueste Aufnahme des Nests auf der Mackenbacher Kirche: Die beiden Störche haben mit dem Brüten begonnen. Foto: view

Das Coronavirus macht ihnen offenbar nichts aus. Vor rund drei Wochen ist auf dem Dach der protestantischen Kirche in Mackenbach wie in den vergangenen Jahren ein Storchenpaar gelandet und hat es sich gemütlich gemacht, berichtet Pfarrer Oliver Böß.

Das Männchen sei allerdings nicht Storch Adam, der 2019 noch zu seinem Nest aus dem Jahr 2018 zurückgekehrt sei. Vielleicht sei ihm unterwegs etwas zugestoßen, mutmaßt der Pfarrer. Bei dem Weibchen könnte es sich jedoch gut um die Störchin handeln, die bei der symbolischen Storchentaufe den Namen Eva bekommen hatte, sagt Böß. Er freut sich, dass das vorbereitete Rad für das Nest benutzt wurde und nicht wie in früheren Jahren der Kamin der evangelischen Kirche, was dazu geführt hatte, dass die Heizung abgestellt werden musste. Das Regenwasser könne bei dem Rad gut aus dem Nest ablaufen, was Krankheiten der Vögel verhindere.

Inzwischen scheinen die Störche zu brüten, weil einer der beiden Vögel immer das Nest hütet, hat Böß beobachtet. Ein Grund mehr, für diesen Sommer wieder ein Storchenfest zu planen. Dieses Mal soll es am 21. Juni stattfinden, früher als im vergangenen Jahr. Grund ist das veränderte Verhalten der Vögel. „Die Störche verlassen immer früher das Nest“, sagt Böß. Geplant ist wieder ein kleiner Gottesdienst, wahrscheinlich in Pfälzer Mundart. Dazu werden „Storchenlieder“ vorgetragen – mit Akkordeon, Posaune und Gitarre. Gemeindemitglieder sorgen für das Mittagessen und den Kaffee- und Kuchenverkauf. Gut möglich sei auch, sagt Böß, dass die Störche wieder mit der Wasserspritzpistole auf dem Dach quasi getauft würden. Ob er wieder sein Storchenkostüm aus dem vergangenen Jahr anziehe, wisse er noch nicht, sagt der Pfarrer.

Insgesamt freut er sich auf das Fest, das 2018 zur 150-Jahr-Feier der Kirche besonders viele Leute angelockt habe. Inzwischen hätten sich die Gemeindemitglieder etwas daran gewöhnt, dass auf ihrem Gotteshaus Störche nisteten. Ein tolles Schauspiel sei es trotzdem noch. 2019 kamen vier Jungstörche zur Welt, von denen drei überlebten. Auch in den Jahren davor waren die Storcheneltern mit Nachwuchs erfolgreich. Böß drückt dem Storchenehepaar erst einmal beide Daumen. Und sollte das Coronavirus dem Fest wirklich einen Strich durch die Rechnung machen, könne man das Fest ja immer noch verschieben, erklärt er. flor

Meistgelesene Artikel