Die Lieblingskirche liegt in der Saarpfalz

Stephanuskirche in Blieskastel-Böckweiler ist Kirche des Jahres – Stiftung gibt 10 000 Euro für Sanierung

Ein Juwel mit Ursprüngen im 11. Jahrhundert: Die Stephanuskirche ist das älteste romanische Kirchengebäude im Saarland. Foto: Steinmetz

Die evangelische Stephanuskirche im saarpfälzischen Blieskastel-Böckweiler ist die „Kirche des Jahres 2020“. Das Gotteshaus, dessen Ursprünge auf das 11. Jahrhundert zurückgehen, wurde aus zwölf Kandidaten unter den „Kirchen des Monats 2019“ ausgewählt, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover mitteilte. Die Auszeichnung der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) ist ein Publikumspreis. 10 650 Menschen hatten online über ihre Lieblingskirche abgestimmt. Die „Kirche des Jahres“ ist als Ehrenauszeichnung undotiert.

Insgesamt 1988 Stimmen seien bei der Abstimmung zur Kirche des Jahres auf die Stephanuskirche entfallen, sagte Catharina Hasenclever, die Geschäftsführerin der von der EKD und den evangelischen Landeskirchen gegründeten Stiftung. Die Stephanuskirche in dem 350-Einwohner-Dorf Böckweiler, einem Stadtteil von Blieskastel, ist das älteste romanische Kirchengebäude des Saarlandes und liegt an einem Pilgerweg nach Santiago de Compostela.

Gerade in mühsamen Zeiten müssten Kirchen als wichtige Orte der Einkehr, der Heimat und der Gemeinschaft erhalten bleiben, sagte Hasenclever. Urkundlich erwähnt wurde das Gotteshaus in Böckweiler erstmals 1149 als Priorat des Klosters Hornbach. Die drei Konchen (halbrunde Nischen), die den Chorraum abschließen und sich wie Kleeblätter an drei Seiten anlehnen, sind in der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte außergewöhnlich. Die Stiftung KiBa förderte die Sanierung der Stephanuskirche im vergangenen Jahr mit 10 000 Euro.

Kirchenpräsident Christian Schad bezeichnete die Wahl der Kirche in Böckweiler als eine große Ehre für die Kirchengemeinde und die pfälzische Landeskirche. Die Kirchengemeinde, ihr Presbyterium und die Pfarrerin Ines Weiland-Weiser seien mit ihren Fundraising-Aktivitäten ein Vorbild für den Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes, sagte Schad in Speyer. Der Wettbewerb um die „Kirche des Jahres“ zeige, dass sich viele Menschen mit ihren Kirchen vor Ort identifizierten, ergänzte die Regionalbeauftragte der Stiftung KiBa, Constanze von Leuckart. Die Stiftung hat nach eigenen Angaben seit 1999 bundesweit kirchliche Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro unterstützt. Für dieses Jahr seien Förderzusagen von rund 1,6 Millionen Euro vorgesehen. all

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