Die meisten gehen auf Teilstrecken mit

Rund 660 Menschen beteiligen sich in der Pfalz und Saarpfalz an Ökumenischem Pilgerweg nach Paris

Pilgern für Klimagerechtigkeit: Walter Herzog (mit Hund) und Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufe beim Start am Trifels-Gymnasium in Annweiler. Foto: Iversen

Annweiler. Rund 660 Menschen haben sich in der Pfalz und Saarpfalz am Ökumenischen Pilgerweg nach Paris für mehr Klimagerechtigkeit beteiligt. Die meisten von ihnen seien nur auf Teilstrecken mitgegangen. Das sagte die Umweltbeauftragte der Landeskirche, Bärbel Schäfer, dem KIRCHENBOTEN.

Aus Anlass der UN-Klimakonferenz, die vom 30. November bis 11. Dezember in Paris tagt, hatten Kirchen, Missionswerke, Verbände, Jugendgruppen und entwicklungspolitische Organisationen zum Klimapilgern nach Paris aufgerufen. Damit wollten sie auf die Teilnehmerstaaten der Klimakonferenz Druck ausüben, ein neues Abkommen mit verbindlichen Klimaschutzzielen zu beschließen. Die Südroute des Pilgerwegs, der am 13. September in Flensburg begonnen hatte, führte vom 8. bis 14. November von Ludwigshafen nach Metz. Dort trafen die Klimapilger auf weitere Pilgerströme aus Norddeutschland.

Die Strecke durch die Pfalz und Saarpfalz machte an acht Stationen halt, wo die Pilger Einrichtungen, Kommunen und Betriebe kennenlernten, die sich um Klimaschutz bemühen. Auf dem Abschnitt von Ludwigshafen nach Bad Dürkheim besuchten die Pilger Ellerstadt, wo die Kirchengemeinde das Umweltzertifikat „Grüner Gockel“ erhalten hat. Von Bad Dürkheim ging es nach Kaiserslautern und von dort aus nach Weilerbach, wo die Verbandsgemeindeverwaltung den Besuchern ihre Null-Emissionsstrategie vorstellte. Der Weg führte zur Air Base Ramstein und weiter von Schönenberg-Kübelberg nach Bexbach, wo die protestantische Kirchengemeinde die Pilger zu einer Podiumsdiskussion über das Thema Kohlekraft einlud. In Saarbrücken nahmen sie an einer Informationsveranstaltung über das Thema Fracking teil. Am 13. November passierten sie die Grenze nach Frankreich und erreichten über Forbach und Freyming-Merlebach schließlich Metz.

Nach Angaben von Bärbel Schäfer sind 655 Pilger nur auf Teilabschnitten mitgegangen. Die Begleitveranstaltungen an den Haltepunkten hätten sie besonders interessiert. Doch hätten sich auch fünf Dauerpilger beteiligt, die die gesamte rund 200 Kilometer lange Strecke von Ludwigshafen bis Metz zu Fuß zurückgelegt hätten.

Zu den Pilgern, die nur Teilabschnitte absolviert haben, gehörten auch rund 150 Schülerinnen und Schüler des Trifels-Gymnasiums in Annweiler. Die Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufen neun und zehn liefen unter Leitung von Studiendirektor Walter Herzog eine ausgewählte Strecke durch den Wald bei Annweiler. Mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche in Annweiler, den die Umweltbeauftragte Bärbel Schäfer und der Förster Armin Osterheld mitgestaltet haben, fand die Pilgerwanderung der Jugendlichen ihren Abschluss.

Die heutigen Generationen trügen die Verantwortung für die Welt von morgen, begründete Studiendirektor Walter Herzog die Beteiligung der Schüler am ökumenischen Klimapilgern. Klimaschutz sorge für mehr Gerechtigkeit zwischen Reichen und Schwachen und zwischen den Generationen. „Doch wirksame Maßnahmen, vor allem die Beendigung der Verbrennung von Kohlenstoff, werden weiter verzögert“, sagte er. Es drohten sich selbst verstärkende Klimakippeffekte mit brutalen Folgen für Mensch und Natur.

Dass die große Demonstration in Paris am 29. November für Klimagerechtigkeit wegen der Terroranschläge verboten worden sei, finde sie bedauerlich, aber verständlich, erklärte Schäfer. dob

Meistgelesene Artikel